Solventure blog

Aufwachen! Das ist die neue, volatile Realität der Supply Chain

Geschrieben von Bram Desmet | 19.08.2025 12:25:54

Am 16. März 2023 bot die Veranstaltung „Supply Chain Innovations“ ein umfangreiches Programm mit verschiedenen Seminaren zu innovativen Themen im Supply Chain Management. Solventure war ebenfalls in der Antwerp Expo vertreten, wo unser CEO Bram Desmet eine Keynote hielt und unsere Kunden Danfoss, Ontex und MediaMarktSaturn ihre Erfahrungen teilten. Vor und während der Veranstaltung haben wir unser Publikum aus Supply-Chain-Experten zu ihrer Meinung zu S&OP-Investitionen befragt. Die Ergebnisse könnten Sie überraschen (oder auch nicht).

Bram Desmet begann seine Keynote mit der Erklärung, dass 2022 als das Jahr in Erinnerung bleiben wird, in dem die Lieferketten leider nicht zur Normalität zurückgekehrt sind und anhaltende Störungen weiterhin im Vordergrund standen. „Politische, klimatische und gesundheitliche Krisen haben viele Unternehmen in ihren Grundfesten erschüttert, und die meisten Lieferketten haben sich noch nicht erholt. Deshalb müssen wir unsere Supply Chain und die dahinter stehenden Geschäftsstrategien überdenken.“

Wie Unternehmen derzeit in ihre S&OP investieren

Die Neuausrichtung der Supply Chain beginnt mit einem Umdenken bei den Investitionen in S&OP. Deshalb fragte Bram die Zuhörer zunächst, wie sie den Reifegrad ihrer S&OP einschätzen und welchen Reifegrad sie erreichen möchten. Basierend auf dem Gartner S&OP Maturity Model schätzen die Befragten ihren durchschnittlichen Reifegrad nur auf 2,3, während sie einen Reifegrad von 4 anstreben.

Wie erreicht man also einen S&OP-Reifegrad von 4? Indem man in die richtigen Prioritäten für den S&OP investiert. Das häufige Problem ist, dass viele CEOs und CFOs laut unseren Umfragen vor allem in zusätzliche Produktionskapazitäten (1.) oder neue ERP-Systeme (2.) investieren, bevor sie über die Vorteile eines – wesentlich kostengünstigeren – fortschrittlichen Planungssystems (3.) nachdenken.

Wie Unternehmen in ihren S&OP investieren sollten

Doch wenn wir uns ansehen, welche Investitionen die grösste Wirkung auf die Wiederherstellung eines gesunden Verhältnisses zwischen Service, Kosten und Liquidität haben - um ein stabiles Supply Chain Dreieck zu gewährleisten - ergibt sich ein ganz anderes Bild. Hier gehen die Antworten auf unsere Umfrage in die entgegengesetzte Richtung und geben der Investition in ein modernes Planungssystem wesentlich mehr Gewicht.

Wenn ein fortschrittliches Planungssystem für die Optimierung des S&OP so entscheidend ist, wie wir aus den Antworten der Supply Chain Experten wissen, warum investieren dann nicht mehr Unternehmen in solche Systeme? Als wir diese Frage in unserer Umfrage stellten, erhielten wir zahlreiche Antworten. Diese reichten von völliger Unkenntnis der Führungsetage darüber, was zur Verbesserung des S&OP erforderlich ist, über Angst vor Veränderungen und unterschiedliche Prioritäten bis hin zu mangelnder Zusammenarbeit zwischen den die Supply Chain eines Unternehmens beeinflussenden Abteilungen.

„Wenn wir unsere Supply Chains optimieren wollen“, reagierte Bram während seiner Keynote, „brauchen wir eine bessere Zusammenarbeit in den Unternehmen zwischen Supply Chain, Operations, Finanzen und Beschaffung. Das muss geschehen, und ein grosser Teil davon wird darin bestehen, die Denkweise der Menschen zu ändern und ihnen zu helfen, sich der neuen, volatilen Realität der Supply Chain bewusst zu werden, die einen stärkeren Fokus auf Digitalisierung und Investitionen in Tools erfordert. Daran führt einfach kein Weg vorbei.“

Wie Sie gemeinsam die S&OP Ihres Unternehmens verbessern können

Letztendlich ist es eine Frage der Kommunikation und Zusammenarbeit, wenn Unternehmen einen höheren Reifegrad ihrer S&OP erreichen wollen. Da CEOs und CFOs oft aus dem Finanz- oder Betriebsbereich kommen, müssen sie sich der Bedeutung ihrer Supply Chain Abteilung besser bewusst werden. Gleichzeitig sollten auch die Supply Chain oder S&OP-Manager lernen, ihre Bedürfnisse besser gegenüber dem Vorstand und anderen Abteilungen zu kommunizieren. Um Letzteres zu erreichen, können Supply Chain Manager das Supply Chain Dreieck von Solventure als Gesprächsgrundlage nutzen und die Supply Chain Strategie mit klaren Datensätzen und überzeugenden Argumenten (neu) festlegen.

Bram fasst es so zusammen: „Wir müssen uns einer neuen Realität bewusst werden und alle Beteiligten in der Supply Chain müssen dafür sorgen, dass Unternehmen auch künftig verlässliche Prognosen erstellen und flexibel auf die immer volatileren Marktbedingungen reagieren können, mit denen wir in den letzten Jahren konfrontiert waren.“