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7 Warnsignale, dass Ihr Unternehmen ohne vernetztes Planen Geld verliert

Geschrieben von Alfred den Besten | 06.12.2025 20:21:02

Vernetzte Planung ist das Herzstück der Profitabilität und Widerstandsfähigkeit Ihres Unternehmens. In der heutigen volatilen Geschäftswelt ist Planung weit mehr als nur eine Hintergrundfunktion. Dennoch behandeln viele Unternehmen das Planen weiterhin als eine reine Routineaufgabe – oft gestützt auf veraltete Tools oder Bauchgefühl. Das Ergebnis: verpasste Chancen, verschwendete Ressourcen und stillschweigend abfliessendes Geld.

Bei Solventure haben wir aus erster Hand erlebt, wie vernetztes Planen nicht nur Lieferketten, sondern ganze Organisationen transformiert. In diesem Blogbeitrag gehe ich auf sieben Warnsignale ein, die darauf hinweisen, dass Ihr Unternehmen beim Planen Geld verliert – oft, ohne es zu merken.

1. Chronische Lieferausfälle zehren an Ihren Gewinnen

Wenn Ihr Unternehmen regelmäßig Schwierigkeiten hat, Aufträge pünktlich und vollständig zu liefern, verlieren Sie mehr als nur Lieferungen – Sie verlieren Geld und Glaubwürdigkeit. Jede verspätete oder unvollständige Lieferung bedeutet direkt Umsatzeinbussen, Eilkosten und beschädigte Kundenbeziehungen. Wenn Sie ständig auf Notfälle reagieren, fehlende Bestände suchen, Lieferungen beschleunigen oder Personal umverteilen müssen, fressen diese Ineffizienzen still Ihre Margen auf. Es schliesst diese Effizienzlücken, synchronisiert Ressourcen, Zeitpläne und Zusagen, sodass Sie aufhören, Gewinne liegenzulassen.

2. Ihr Lager quillt über – (oder ist leer)

Wenn Ihr Lager aus allen Nähten platzt, weil sich unverkaufte Bestände stapeln, oder Ihnen regelmässig kritische Materialien ausgehen, dann stimmt Ihre Planung nicht mit der Realität überein. Überproduktion bindet Kapital und treibt die Lagerkosten in die Höhe, während Unterproduktion zu entgangenen Umsätzen und unzufriedenen Kunden führt. Beide Situationen sind deutliche Anzeichen für eine mangelnde Verzahnung von Absatz- und Produktionsplanung.

3. Verkaufsprognosen sind immer „zu optimistisch“

Vertriebsteams planen oft nach dem Best-Case-Szenario und überschätzen die Nachfrage, um Kunden nicht "absagen" zu müssen. Wenn Ihr Planungsprozess diese Annahmen jedoch nicht hinterfragt, resultieren daraus dauerhaft zu hohe Kapazitäten, ineffiziente Produktion und übermässige Bestände. Connected Planning bedeutet, Ehrgeiz mit Realismus in Einklang zu bringen – mithilfe von Daten, Szenarioanalysen und belastbaren Prognosen, die tatsächlich erreichbare Ziele ermöglichen.

 

Hinweis: Auf YouTube können Sie über das Einstellungsrädchen deutsche Untertitel aktivieren.

4. Saisonale Schwankungen und Trends werden ignoriert

Connected Planning bedeutet nicht nur, heutige Aufträge zu managen – sondern vorherzusehen, was kommt. Wenn Ihre Planungen saisonale Muster (z. B. Feiertagsspitzen, Sommerhochs) oder Markttrends nicht berücksichtigen, werden Sie immer wieder überrascht. Advanced-Planning-Systeme (APS) und Analytics helfen, solche Muster frühzeitig zu erkennen und entsprechende Massnahmen zu treffen – und damit sowohl Engpässe als auch Überbestände zu reduzieren.

5. Sie glauben, Ihr ERP-System sei „ausreichend“

Viele Unternehmen gehen davon aus, dass ihr ERP-System auch die Planung abdecken kann. Die Realität? Ein ERP bildet ab, was ist, nicht was sein könnte. Es kann keine Szenarien simulieren, nicht über verschiedene Restriktionen hinweg optimieren und liefert nicht die Vorausschau, die für agile Entscheidungen erforderlich ist. Wenn Sie weiterhin in Excel planen oder sich ausschliesslich auf Ihr ERP verlassen, entgeht Ihnen der wahre ROI moderner Unternehmensplanung.

6. Investitionen basieren auf Bauchgefühl statt belastbaren Business Cases

Es ist leicht, Millionen für ein neues Lager oder eine zusätzliche Produktionslinie zu rechtfertigen – deutlich schwerer ist es, einen Business Case für Planungssoftware oder Prozessoptimierung zu formulieren. Doch genau darin steckt oft der grösste Wert: bestehende Ressourcen effizienter zu nutzen. Wenn CFO oder CEO den Wert von Supply Chain Planung nicht klar benennen können, ist das ein Warnsignal. Private-Equity-Firmen und Branchenführer wissen: Die Optimierung der Planung ist häufig der schnellste Weg, um Wertpotenziale in (neu übernommenen) Unternehmen zu heben.

7. Planung erfolgt in Silos und ist nicht integriert

Wenn Vertrieb, Finanzen und Supply Chain jeweils mit eigenen Plänen arbeiten, sind Fehlabstimmungen und verpasste Chancen vorprogrammiert. Integrated Business Planning (IBP) verknüpft Strategie, Finanzen und operative Planung und ermöglicht funktionsübergreifende Zusammenarbeit sowie einheitliche Entscheidungen. Ohne diese Integration lassen Unternehmen regelmässig bares Geld liegen.

Was tun, wenn Sie diese Warnsignale erkennen? 

  • Beginnen Sie mit Bewusstsein: Machen Sie sich klar, an welchen Stellen Ihr Planungsprozess Wert vernichtet.

  • Erstellen Sie einen Business Case: Quantifizieren Sie den Nutzen von Connected Planning – geringere Bestände, bessere Lieferperformance, höhere Margen usw.

  • Führen Sie die Führungskräfte zusammen: Nachhaltige Transformation gelingt nur, wenn das Top-Management dahintersteht.

  • In die richtigen Werkzeuge investieren: APS, KI und fortgeschrittene Analytik bieten Vorausschau und Agilität, die ein ERP-System allein nicht leisten kann.

  • Silos aufbrechen: Fördern Sie integrierte Planung über alle Bereiche hinweg.

 

Abschliessende Gedanken 

Wenn Sie eines dieser Warnsignale in Ihrem Unternehmen wiedererkennen, sind Sie damit nicht allein. Die gute Nachricht? Mit der richtigen Denkweise, den passenden Werkzeugen und einem klaren Commitment der Führung können Sie Planung von einem Kostenfaktor in einen echten Wettbewerbsvorteil verwandeln.